In der Hölle ein Kreuz

Was ich in Stalingrad erlebte – Heinrich Schewe

NICHT MEHR ERHÄLTLICH

Überall stand der Tod, der reiche Ernte hielt.

Am 2. Februar 1943 endete die Schlacht um Stalingrad. Der deutsche Soldat Heinrich Schewe, der dem Kessel nur durch eine Kopfverwundung entkam, hat nie darüber gesprochen, sondern seine Erlebnisse viele Jahre später aufgeschrieben. Diese Zeitzeugenberichte hat sein Enkel Thomas Knüwer zu einer Geschichte zusammengefasst, die wie ein Reisebericht beginnt und mit unvorstellbarem Leid endet.

Das Kreuz führt durch das Buch.

Der Soldat Heinrich Schewe findet inmitten der Trümmer Stalingrads ein goldenes Kreuz in einer verschütteten Jackentasche, während um ihn herum die Schlacht tobt. Für den strenggläubigen Mann ein seltener Hoffnungsschimmer, ein Zeichen Gottes in einem gottlosen Krieg.

Dieser Moment wird auch im Buchdesign hervorgehoben. Die Reflektion des Soldaten im Moment des Findens führt durch das gesamte Buch.

„Ich wollte, dass diese Geschichte mehr Menschen erreicht. Gerade in der heutigen Zeit, in der Rechtsradikalismus und Antisemitismus auch hier bei uns wieder auf dem Vormarsch sind.“

Thomas Knüwer im Interview mit der Ibbenbürener Volkszeitung IVZ

Wir rückten weiter vor durch Ruinen und Trümmer, über Schutthaufen und angeschwollene Pferdekadaver, die unheimlichen Gestank verbreiteten. Je näher wir zur Front kamen, um so schlimmer wurde es.

Endlich war die Spitze der Stellung erreicht und die Ablösung ging still vor sich, ohne dass der Feind etwas merkte. Es sah hier schlimm aus. Der Abschnitt, den wir zu besetzen hatten, wurde von nur fünf Infanteristen gehalten. Alles andere fehlte, war gefallen oder verwundet worden. Die Toten lagen überall herum.

Wer sollte sie auch beerdigen?

Heinricht Schewe, In der Hölle ein Kreuz – Auszug